anja thede
architektur und kommunikation im raum

darmstadt, berlin

denkschmiede, berlin

 

das areal wurde ende des 19. jahrhunderts als arbeitslager errichtet und wurde bis hin zur zeit der ehemaligen ddr als gefängnis genutzt. 1990 wurde die haftanstalt geschlossen und das areal lag zunächst bis 2006 brach.

 

einst sollte der 2008 gebaute pavillon eine ladenzeile, ein supermarkt in dem neuen berliner stadtquartier rummelsburg werden. inmitten der denkmalgeschützten ehemaligen gefängnisriegel, zwischen dem wasserturm und dem ehemaligen lazarett wurde der pavillon, fußläufig erreichbar, an einer promenade errichtet. die promenade führt direkt zur rummelsburger bucht. es konnten keine gewerblichen nutzer gefunden werden, so wurde 2011 der pavillon als atelierhaus aufgeteilt. 

 

anja thede erwarb 1/6 des pavillons und baute den 4.80m hohen glaskubus zur denkschmiede aus. die denkschmiede ist ein  arbeitsatelier der architektin und designerin anja thede in der kreativ – hauptstadt berlin. die umlaufend transparente fassade machte es erforderlich, rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. insgesamt folgt das atelier dem prinzip der addition. so wurden in der vorhandenen betondecke lediglich drei lichtkuppeln ausgeschnitten, eine offene galerie eingefügt, abwasserrohre mit neopren ummantelt, der estrich gewachst. die restlichen elemente sind variabel.

den mittelpunkt stellt deshalb die von anja thede entwickelte „cargo box 002“ dar, die je nach umfeld, arbeitssituation geöffnet oder geschlossen werden kann und folgt so dem prinzip des  schneckenhauses. sie kann in jedem 20 m² großen raum mit einer deckenhöhe von 2.50m aufgestellt werden.

die heutige arbeitsmarktsituation erfordert häufige standortwechsel, die „cargo box 002“ kann in drei teile zerlegt werden, ist aus wasserfestem cargo – sperrholz gebaut und kann deshalb ohne probleme an jeden ort mit umgezogen werden - so hat man ab dem ersten tag sein „ zu hause“ dabei, ohne fremde räume renovieren zu müssen oder umzugestalten - der schrankkoffer weitergedacht.  der kubus beinhaltet  garderobe, schubladen und einen schuhschrank, ein sofa, bücherregale, hängeflächen für kunst, klapptische, bettkästen, versenkbare medien einrichtungen und lüftungsklappen sowie öffnungen für verschiedene ausblicke und durchblicke.

 

der eingestellte küchenblock  wurde aus übrig gebliebenen fassadenplatten hergestellt, deren materialeigenschaften wie strapazierfähigkeit, wetter- und wasserbeständigkeit als überaus geeignet schienen für den küchenarbeitsbereich umfunktioniert zu werden.

die unterschiedlichen raumbereiche werden durch das einstellen der möbel erzeugt, jedes element hat eine funktion – so wird der küchenbereich unter der galerie durch ein steckregalsystem von dem bad und dem abstellraum getrennt. das steckregalsystem beinhaltet die rückwand und die unsichtbare halterung der regalböden, die in unterschiedlichen längen und tiefen eingesetzt werden können. das regalsystem ist mit möbel – linoleum bezogen, was für eine leichte pflege sorgt und zudem abwaschbar ist. die galerie wird durch ein regal begrenzt, dieses bildet zudem noch eine sitzbereich aus. die „filzwand“ auf der galerie begrenzt einen abstellraum. der industriefilz  wird ebenfalls als vorhang eingesetzt. außerdem ist er nützlich für eine gute akustik.

die materialien werden zum großteil unbehandelt eingesetzt; es kommt sperrholz von industrieverpackungen zum einsatz, fassadenplatten als küchenblock, linoleum als abwaschbares und angenehmes oberflächenmaterial bei dem steckregalsystem und als sitzfläche der recycelten gartenbank, unbehandelter beton der sichtbaren tragkonstruktion, gussasphaltestrich als bodenbelag und industriefilz. die zusammenstellung der materialien die in industriebereichen verwendet werden und kontrasten wie der roten plissee-lampe erzeugt ein spannungsbild im raum.  der große arbeitstisch von vitra ermöglicht im team kreative prozesse zu erarbeiten. 

anja thede
architektur und kommunikation im raum

thede@a-thede.de
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denkschmiede berlin
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